Viele der von mir durchgeführten Operationen werden im sogenannten „Wide Awake Approach“ Verfahren durchgeführt.
War bisher für die meisten handchirurgischen Eingriffe die Anlage einer sogenannten „Blutleere“ am Oberarm erforderlich, um blutungsfrei operieren zu können, entwickelte der kanadische Chirurg Dr. Donald Lalonde 2005 ein Verfahren, bei dem durch die Mischung des örtlichen Betäubungsmittels mit Adrenalin eine Verengung der Blutgefäße eintritt.
Somit kann in örtlicher Betäubung völlig blutungsfrei operiert werden und der Handchirurg behält trotzdem den optimalen Überblick.
Diese Methode bringt erhebliche Vorteile mit sich für Patient und Arzt:
- Die Operation wird in örtlicher Betäubung durchgeführt, d.h. das Verfahren ist für den Patienten, der völlig wach bleibt, körperlich nicht belastend und äußerst schonend
- Die vom Patienten oft als unangenehm empfundene „Blutleere“ am Oberarm ist nicht erforderlich, dadurch können Eingriffe, für die bisher Vollnarkose oder Plexusanästhesien erforderlich waren, in patientenschonender örtlicher Betäubung durchgeführt werden
- Da trotz optimaler Schmerzausschaltung die Bewegungsfähigkeit der Hand und der Finger auch während der Operation erhalten bleibt, können die operativen Ergebnisse vieler handchirurgischer Eingriffe verbessert werden. So kann z.B. bei Gelenk- oder Sehnenlösungen (Arthrolysen oder Tenolysen) sofort während der Operation der erzielte Erfolg durch aktive Mitarbeit des Patienten überprüft werde
- Der Patient ist direkt nach dem operativen Eingriff wieder wohlauf und muss keine Abklingzeit einer Vollnarkose oder Plexusanästhesie abwarten